An Sekundarschulen war jedes dritte Halbjahreszeugnis lückenhaft!

Thomas Lippmann (MdL) - stellv. Fraktionsvorsitzender, Bildungspolitischer Sprecher - Sekundarschulen, Halbjahreszeugnisse

In mehr als 27.000 Fällen konnte Schüler*innen auf dem letzten Halbjahreszeugnis keine Note erteilt werden, weil der vorgesehene Unterricht aufgrund des Lehrkräftemangels nicht gehalten wurde. Das war mehr als jedes siebte Zeugnis an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Besonders betroffen sind danach die Schüler*innen an den Sekundarschulen, wo auf jedem dritten Zeugnis mindestens eine Note fehlte. An den Gemeinschaftsschulen und den Förderschulen weist fast jedes vierte Zeugnis eine Fehlstelle auf. Anteilmäßig am größten ist dabei der Ausfall in den Fächern Wirtschaft/Technik/Hauswirtschaft, in Musik und Kunst sowie in den wertebildenden Fächern (Ethik/Religion). Dazu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann:

„Wenn inzwischen schon jede dritte Schüler*in an den Sekundarschulen im 1. Schulhalbjahr in mindestens einem Fach gar keinen Unterricht mehr hatte, dann hat der Lehrkräftemangel an dieser Schulform wirklich eine beängstigende Dimension angenommen. Die Spaltung der Schülerschaft nach der Grundschule in Schüler*innen mit Unterricht an den Gymnasien und mit immer weniger Unterricht an den Sekundarschulen hinterlässt jetzt auch auf den Zeugnissen immer deutlichere Spuren.  

Leider überrascht es nicht, dass man in den Schulen zunächst den Unterricht wegfallen lässt, für den es immer weniger ausgebildete Lehrkräfte gibt oder der vielleicht für nicht ganz so wichtig gehalten wird – das sind Kunst und Musik aber auch Ethik oder Religion. Extrem irritierend ist aber, dass fast 10 Prozent der Schüler*innen an den Sekundarschulen keinen Unterricht in dem für dieses Schulform profilbestimmenden Fächerbereich Wirtschaft-Technik-Hauswirtschaft haben.

Die persönliche und berufliche Perspektive für tausende Schüler*innen wird durch den Wegfall ganzer Fächer immer mehr aufs Spiel gesetzt. Es hilft den Schüler*innen an Sekundarschulen nicht und es ist für eine allgemeine Bildung auch nicht ausreichend, wenn am Ende nur noch Deutsch und Mathematik unterrichtet werden.“

Anlage 1 zur Kleinen Anfrage

Anlage 2 zur kleinen Anfrage

Anlage 3

Magdeburg, 31. März 2023