Lasst die Schulen in Ruhe – Fraktion DIE LINKE fordert AfD zur Mäßigung auf

Thomas Lippmann (MdL)

Auf die Meldung über verbale Attacken von AfD-Landeschef Poggenburg gegen das Kollegium und die Schülerschaft des Markgraf Albrecht Gymnasiums in Osterburg reagiert der bildungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt Thomas Lippmann:

Auf die Meldung über verbale Attacken von AfD-Landeschef Poggenburg gegen das Kollegium und die Schülerschaft des Markgraf Albrecht Gymnasiums in Osterburg reagiert der bildungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt Thomas Lippmann:

„Der Versuch, eine ganze Schule an den Pranger zu stellen, weil einem das Ergebnis eines Meinungsbildungsprozesses nicht passt, ist eine Entgleisung von AfD-Chef Poggenburg, die in jeder Hinsicht zurückzuweisen ist. Die Fraktion erwartet von Bildungsminister Tullner und der Landesregierung, dass sie solche Angriffe entschieden zurückweisen und sich schützend vor die Schülerschaft und die Lehrkräfte stellen.

Den Schülern antidemokratische Hetze und den Lehrkräften bewusste Gehirnwäsche an Kindern vorzuwerfen, die an die dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte erinnern, ist ein bisher einmaliger Vorgang, der bei Herrn Poggenburg selbst jedes demokratische und pädagogische Grundverständnis vermissen lässt. Woher er seine Erwartung nimmt, Kollegium und Schülerschaft könnten zu einem Gespräch mit jemandem bereit, der sie zuvor völlig unbegründet, überzogen und diffamierend beschimpft hat und der sich selbst zum Richter über eine gesunde Gesinnung aufschwingen will, bleibt sein Geheimnis. Die egomanische Selbstüberschätzung von Herrn Poggenburg treibt immer skurrilere Blüten.

Immer wieder versucht die AfD und besonders ihre Führung in Sachsen-Anhalt inszeniert aufzuschreien, wenn ihre völkische, nationalistische, rassistische und selektierende Grundhaltung beim Namen genannt und zum Gegenstand der politischen Meinungsbildung gemacht wird. Auch wenn die AfD inzwischen mit großen Fraktionen in vielen Landtagen und jetzt auch im Bundestag sitzt, ändert das nichts daran, dass sich ihr Programm in wesentlichen Gesellschaftsfragen grundlegend von der Programmatik demokratischer Parteien unterscheidet. Diese Unterschiede darf man nicht nur, man muss sie benennen und bewerten – gerade auch in den Schulen.

Dass die AfD an Bildungspolitik kein wirkliches Interesse hat und davon auch nichts versteht, ist hinlänglich bekannt. Dass sie jetzt derart rabiat auf Schüler und Lehrkräfte losgeht, eröffnet aber eine neue Dimension der politischen Unkultur. Dass sich die AfD weiterhin im Landtag austoben wird, lässt sich nicht verhindern. Gegenüber den Schulen sollte sie sich aber mäßigen. So viel politischen Anstand sollten auch die AfD und Herr Poggenburg aufbringen können.“

Magdeburg, 09.10.2017