„Belastende“ Sommerferien für Abiturienten in der Gemeinschaftsschule Albert Schweitzer in Aschersleben

Thomas Lippmann (MdL) - stellv. Fraktionsvorsitzender, Bildungspolitischer Sprecher - Gemeinschaftsschulen
Thomas LippmannPresse

Die Sommerferien, die eigentlich der Erholung für Schüler*innen und Lehrer*innen und zum Sammeln neuer Kräfte für das kommende Schuljahr dienen, werden für die Abiturientinnen der Gemeinschaftsschule Albert Schweitzer in Aschersleben in diesem Jahr zum Albtraum. Sie erhielten in diesen Tagen die Nachricht, dass sie ihr Abitur nicht an ihrer Schule ablegen können, sondern an andere Gymnasien wechseln müssen. Der Grund liegt in der Verordnung zur Schulentwicklungsplanung, die bei Unterschreitung der Mindestjahrgangsstärke von 50 Schülerinnen und Schüler einen entsprechenden Wechsel festlegt. Das Landesschulamt forderte von der Schulleitung unverzügliches Handeln. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher, Thomas Lippmann:

„Dieses rigide Vorgehen des Landesschulamtes kritisieren wir auf das Schärfste. Es ist völlig inakzeptabel, Schüler*innen im Jahr ihres Abiturs aus formalen Gründen zu zwingen, die Schule zu wechseln. Diese Entscheidung muss zurückgenommen werden und die Verordnung zur Schulentwicklungsplanung, die diese Forderung erhebt, gehört unverzüglich auf den Prüfstand.

Das Agieren gegenüber den Schüler*innen aber auch gegenüber der Leitung der Schule ist einmal mehr ein Beleg dafür, dass das die Schulbehörden kein Interesse haben, Gemeinschaftsschulen und insbesondere solche mit eigener gymnasialer Oberstufe zu fördern. Ihnen wurden ständig „Steine in den Weg“ gelegt. So wurden in den letzten Jahren Stunden gekürzt oder auch durch „besondere“ Kontrollen insbesondere an der Albert Schweizer Schule für Unruhe gesorgt. Statt Gemeinschaftsschulen zu stärken und als Alternative zu den Sekundarschulen weiterzuentwickeln, wird ihnen das Leben unnötig schwer gemacht.“

Monika Hohmann, familienpolitische Sprecherin und Vorsitzende des Petitionsausschusses, ergänzt:

„Es muss so schnell wie möglich eine Klärung im Interesse der Schüler*innen und der Schule insgesamt geben. Darüber hinaus werden wir diese Vorgehensweise sowohl im Petitions- als auch im Bildungsausschuss diskutieren und Korrekturen an der Verordnung zur Schulentwicklungsplanung im Parlament auf die Tagesordnung setzen.“

Magdeburg, 12. August 2022